Kurzfristige Planungsänderung im Bad nötig

Zunächst einmal zu den positiven Dingen: Es passiert etwas auf der Baustelle. Besonders gut sichtbar ist das derzeit bei der Passivhaus-Dämmung (siehe Foto). Dort ging heute allerdings das Dämm-Material zur Neige, sodass nun auf eine Nachlieferung gewartet werden muss. Dies berichteten uns wieder einmal unsere lieben Späher.

Allerdings konnten sich die Arbeiter die Zeit damit sinnvoll vertreiben, schon einmal die Fenster mit blauen Planen abzudecken, die dann als Schutz dienen, wenn der Spritzputz (hoffentlich wie geplant am Samstag) angebracht wird.

So, und nun zur Überschrift dieses Bautagebuch-Eintrages hier: Gestern Mittag erhielt ich von einem Mitarbeiter der Sanitärfirma vor Ort während der Arbeit einen Anruf. Verkürzter Inhalt des Telefonats: Das WC-Becken im Badezimmer kann nicht an der vorgesehenen Stelle angebracht werden. Vorgesehen war es unter dem Fenster (so wie es auch auf allen Grundrissen des Bauträgers eingezeichnet ist). Dies sei baulich nicht möglich, da die Brüstung nur 93cm beträgt und das niedrigste Vorwandmodul für das WC höher ist. Somit würde man das Fenster nicht mehr aufbekommen.

Natürlich hat mich diese Info mittelschwer schockiert und ich fuhr kurzerhand zur Baustelle (glücklicherweise geht das bei meinem Arbeitgeber in der Regel problemlos – allerdings nur, wenn ich mit dem Auto und nicht mit dem Fahrrad bei der Arbeit bin, was gestern ausnahmsweise Mal der Fall war) um mir das Ganze vor Ort erläutern und zeigen zu lassen. Eine Umplanung schien tatsächlich alternativlos. Doch wie sollte die Aussehen? Vorgeschlagen wurde mir, das WC-Becken direkt neben dem Handtuchheizkörper zu platzieren, dessen Anschluss bereits gelegt war. Allerdings würde das alles sehr unschön an der Wand aussehen, wenn auf engstem Raum Dusche, Heizkörper und WC-Becken direkt nebeneinander liegen.

Ich rief dann kurz danach erst einmal unseren Projektleiter an. Dieser zeigte sich zunächst verwundert und versprach, der Thematik nachzugehen und sich wieder zu melden. Das tat er dann am späten Nachmittag auch und er bestätigte leider die negative Auskunft der Mitarbeiter vor Ort. Na super. Ich vereinbarte mit ihm dann, dass wir den Handtuchheizkörper auf die gegenüberliegende Wand (zwischen Waschbecken und Badewanne) verlegen, damit es an der ursprünglich vorgesehenen Wand nicht mehr so „gedrungen“ aussieht. Das scheint die „augenfreundlichste“ Alternative, die „damals“ vor zwei Monaten bei der Bemusterung durch die Sanitärfirma auch schon vorgeschlagen wurde (allerdings nur optional – davon, dass die Standardplanung unmöglich sei, war damals keine Rede). Nur ist der Handtuchheizkörper nun leider nicht mehr direkt neben der Dusche, wo er meines Erachtens eigentlich am meisten Sinn gemacht hätte. Aber da das Badezimmer ziemlich klein ist, ist der Weg dorthin von der Dusche auch bei der neuen Position nicht allzu weit. Man muss ja versuchen, das irgendwie positiv zu sehen… 😉 Im Grunde finde ich es aber weiterhin sehr ärgerlich. Zumal die Sanitär-Planung so schon seit zwei Monaten „steht“ und dann erst vor Ort auffällt, dass das so gar nicht geht. Eigentlich hätte das meines Erachtens im Vorfeld sowohl Sanitär-Firma als auch Bauträger (bei Erstellung der Grundrisse) auffallen müssen. Naja, noch schlimmer wäre es gewesen, wenn es wie geplant verbaut worden wäre und wir hätten dann das Badezimmer-Fenster nicht mehr aufbekommen… 😉

Ich befürchte nur, dass diese Planungsänderung auch eine Änderung bei der Elektroinstallation nach sich ziehen könnte. Denn im Vorwandmodul des WC-Beckens war meiner Erinnerung nach eine Steckdose vorgesehen. Und dieses Vorwandmodul wird sich nun ja an einer etwas anderen Stelle befinden als vorgesehen. Ich werde dazu noch Kontakt mit dem Elektriker aufnehmen und hoffe, dass dies kein Problem darstellt.

Vor ein paar Wochen war ich noch ganz erstaunt, dass alles so reibungslos läuft. Hört man doch andernorts immer wieder ziemliche Horrorgeschichten vom Bauen. Von irgendwelchen Horrorszenarien sind wir weiterhin weit entfernt, Ärgernisse sind die Dinge der letzten Tage/Wochen aber dennoch (zeitweiser Stillstand auf der Baustelle, überraschend „bergiger“ Garten und nun dies).

Und es kam im Gespräch mit den Sanitär-Fachmännern noch ein weiteres Detail zu Tage, das ich bislang so nicht kannte und das mich ziemlich überraschte: Bisher ging ich davon aus, dass die Zu- und Abluft-Öffnungen der Kontrollierten Wohnraumlüftung (KWL) sich allesamt in der Decke der jeweiligen Räume befinden. Doch dies ist durchgehend nur im Erdgeschoss der Fall. In der ersten Etage und im Obergeschoss jedoch erhalten die Wohnräume die Zuluft über eine Öffnung im Boden. Bitte was?! Ich konnte es zunächst nicht glauben. Doch eine Internet-Recherche am Abend bestätigte, dass es sowas durchaus gibt und heute bestätigte mir unser Projektleiter, dass dies bei uns tatsächlich so vorgesehen ist. Das ist mal wieder ein Detail, dessen Erwähnung ich mir bereits vom Verkäufer/Makler gewünscht hätte. Denn so eine Bodenöffnung ist nach meinem persönlichen Empfinden deutlich weniger attraktiv als eine Lüftung über die Decke, wo es einen platztechnisch nicht einschränkt.

Die Mitarbeiter vor Ort sagten mir, dass ich die Position der Lüftungseinlässe noch ändern kann, wenn ich rechtzeitig Bescheid gebe. Dies konnte ich mir aber nicht vorstellen, da so ein Lüftungskonzept ja normalerweise genau durchgerechnet ist und die Zuluftöffnungen ihre feste Position erhalten (und die für die Abluft natürlich auch, aber um die geht es in diesem Fall nicht). Dies bestätigte mir heute ebenfalls unser Projektleiter (umgangssprachlich in diesem Blog fälschlicherweise auch oftmals „Bauleiter“ genannt ;)). Auf die Positionen hat man also tatsächlich keinen Einfluss. Auch dies muss ich versuchen positiv zu sehen: So hat man bzgl. der Positionen wenigstens nicht die Qual der Wahl… 😉 Aber auch dies ist insgesamt natürlich trotzdem doof; insbesondere die Tatsache, dass die Zuluft über den Boden erfolgt. Über die Decke fänd ich besser; vor allem da ich davon ausgehe, dass sich die frische Luft von oben her besser „verbreiten“ würde.

Wie man sieht: Es treffen derzeit viele (aus unserer Sicht) „suboptimale“ Dinge aufeinander. Das schlaucht (gedanklich) ganz schön und so richtig zufrieden fühle ich mich gerade nicht. Zumal diese Geschichte mit der Badezimmerplanung extrem kurzfristig auf mich zukam und die Entscheidung nicht so recht durchdacht werden konnte. Normalerweise würde ich über so etwas ein paar Nächte schlafen wollen.

Zum Abschluss noch etwas positives: Bei uns hängen bereits die ersten Heizkörper. Diese sind angenehm klein und flach. Der Hersteller ist „Kermi„, von dem ich bislang noch nie etwas hörte. Laut Aufkleber auf den Heizkörpern sind diese energiesparend. Das ist immer gut. 🙂

Was mir jedoch negativ auffällt, ist, dass die Heizkörper teilweise ziemlich nah an den Stellen sind, wo sich der Schalter für die elektrischen Rollläden befinden wird. Vor allem, wenn man sich noch das Ventil „dazudenkt“, das ja momentan noch fehlt, könnte es durchaus „komisch“ aussehen. Ich hoffe, dass dies auf den Fotos etwas täuscht. Ich werde mir dies am Wochenende nochmal in Natura ansehen (ich habe mir heute erstmals einen Schlüssel für die provisorische Bautür vom Bauträger „ausgeliehen“). Denn dann werde ich ohnehin vor Ort sein und mit einem Maler mal die verputzten Wände ansehen, damit er mich beraten kann, was er für einen geeigneten Wandbelag hält. Und dann am besten auch gleich ein Angebot macht…

Dieser Beitrag wurde unter Anschlüsse, Ärgerliches, Beratung, Fotos, Haustechnik, Kurioses, Passivhaus-Dämmung, Probleme, Sanitär, Standard veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

3 Antworten zu Kurzfristige Planungsänderung im Bad nötig

  1. Salimito sagt:

    Hey Nils,

    also hat es Euch auch erwischt. Ich denke es gibt wenige Bauherren/-frauen, bei denen es ohne kurzfristige und teilweise schwierige Änderungen einher geht. Ich hoffe es kommt nichts mehr dazu und nun geht es bei Euch weiter wie geplant. Alles Gute.

    Michael

  2. Sven sagt:

    Hallo Nils,
    wie kommt es, dass dieser Planungsfehler erst jetzt auftaucht und nicht schon beim Bau des ersten Reihenhauses erkannt wurde? Das Vorsatzelement ist nur eine Lösung. Das Waschbecken vor das Fenster zu bekommen ist machbar, jedoch aufwändiger. Das muss Dich allerdings nicht kümmern, denn Du hast ja ein Stück „WC unter Fenster“ bestellt. Außerdem gibt es z.B. das Vorwandelement Geberit Duofix UP-Spülkasten UP200. Aufbauhöhe beträgt 82 cm. Sogar die Drückerplatte nach oben wäre noch möglich. Das Element kostet den Bauträger einfach doppelt so viel wie ein Standardelement.
    Bodenauslässe haben wir im EG auch. Die sollten vermutlich vor den Fenstern positioniert sein. Da stören sie keine Möbel. Die Ausführungen in Edelstahl sehen zudem besser aus als die Plastikauslässe in der Decke. Lass dir zeigen, wie die Schallentkopplung ausgeführt wird (Lüftungsrohr liegt im Estrich, Auslass liegt im Bodenbelag), dann ist eigentlich alles ok.

  3. Nils sagt:

    Hi Sven,

    vielen lieben Dank für Deine „Anteilnahme“ und Deinen Lösungsansatz. Das kleinste Vorwandelement mit 82cm passt leider auch nicht (dieses hatte unser Projektleiter ebenfalls recherchiert und in Betracht gezogen). Mit Gipskartonplatte + Fliese kommt man da auf zirka 84,5 cm. Und dann kommt eben noch der Taster oben drauf… Der springende Punkt: bei uns muss ja noch Estrich+Fliesen rein, was noch einmal zirka 16cm ausmacht, sodass die Brüstungshöhe dann effektiv nur noch 77cm beträgt. Passt also nicht. 🙁

    Beim ersten Reihenhaus wurde das WC-Becken wohl ebenfalls versetzt. Ich weiß aber nicht, ob dies vielleicht auch schon im Vorfeld so gewünscht war, sodass das Problem dann in der Praxis gar nicht erst auftrat…

    Die Bodenauslässe werden vor den Fenstern positioniert sein, da liegst Du richtig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert