Nicht empfehlenswert: Handrasenmäher FHM 38 A1 von Lidl

CIMG8453In der kommenden Woche ist bei Lidl für günstige 39,99 Euro wieder einmal der Handrasenmäher „FHM 38 A1“ im Angebot und im Onlineshop des Discounters ebenfalls erhältlich (dort kommen dann allerdings noch Versandkosten hinzu). Dies war schon einmal Ende April dieses Jahres der Fall und damals schlug ich zu. Zufrieden war ich damit aber nicht – so viel an dieser Stelle schon einmal vorweg.

Dabei war ich trotz des sehr günstigen Preises sehr optimistisch, dass es sich hier um ein wirklich gutes Produkt handelt. Zudem habe ich ansonsten mit Aktionsware von Lidl sehr gute Erfahrungen gemacht. Und zum anderen hatte die von mir überaus geschätzte Stiftung Warentest dem Spindelmäher von Lidl attestiert, ein „Schnäppchen“ zu sein und „ohne Tadel“ zu funktionieren. Vergleichbar gute Mäher würden sonst das doppelte kosten.

Jedoch sollte man vielleicht dazu sagen, dass der Lidl-Mäher nicht in einem regulären Test von Handrasenmähern dabei war, sondern es sich nur um einen „Schnelltest“ der Warentester handelte. Der Schnelltest stammt aus 2013 – aber da Lidl damit weiterhin wirbt, gehe ich davon aus, dass es sich um exakt das gleiche Gerät wie das damals getestete handelt.

Somit war ich also sehr zuversichtlich, hier einen guten Kauf zu machen. Dementsprechend war ich froh, dass ich noch einen Mäher in meiner Lidl-Filiale ergatterte. Denn oftmals muss man bei Aktionsware ja sehr schnell sein; sonst guckt man in die Röhre.

Auch alles weitere lief zunächst gut: Der Aufbau des Gerätes verlief reibungslos und es machte einen guten Eindruck. Doch schon bei genauerem Hinsehen ergaben sich erste Mankos: Wenn man sich die Mähspindel und das feststehende Gegenmesser etwas genauer ansah, sah man leichte „Abplatzungen“ in der „Lackierung“. Das würde zwar durch Verschleiß früher oder später ohnehin passieren und ist vermutlich auch eine rein optische Geschichte, aber von einem fabrikneuen Gerät würde ich schon erwarten, dass es zunächst einmal tadellos aussieht.

Beigepackt war auch eine so genannte Fühlerlehre. Dabei handelt es sich um einen ganz dünnen Metallstreifen, mit dem man klitzekleine Abstände erkennen und einstellen kann. Diesen Begriff kannte ich noch nicht – also wieder mal was gelernt. 🙂 Mit dieser Fühlerlehre und einem Stellschlüssel sollte man den Abstand zwischen Spindel und Gegenmesser ideal einstellen, da der Mäher sonst nicht richtig schneidet. Das fand ich schon etwas doof – ich hätte erwartet, dass der Mäher mit gebrauchsfertigen Einstellungen daherkommt.

Zudem erwies sich diese Einstellung auch als sehr schwierig. Wenn ein Teil der Spindel den exakten Abstand hatte, konnte es bei einem anderen Teil wieder ganz anders aussehen und die Spindel berührte dort das Gegenmesser, was nicht sein soll. Sondern Spindel und Gegenmesser sollen hauchzart aneinander vorbeilaufen. So war ein gleichbleibend kleiner Schneidspalt nicht möglich, sondern nur der „kleinste gemeinsame Nenner“.

Nun gut, aber nachdem ich halbwegs akzeptable Einstellungen gefunden hatte, versuchte ich mal mein Glück mit dem Mähen – ohne großen Erfolg. Es flog zwar tatsächlich einiges an Rasen umher und der Rasenmäher mähte; das Resultat aber war sehr mäßig. Ich würde die Schnittleistung sogar als katastrophal bezeichnen: Es blieben viel zu viele Halme stehen.

Auch nachdem ich weitere Male mit dem Mäher über die gleiche Stelle fuhr, blieb weiterhin für meinen Geschmack noch zu viel stehen (auf den Fotos kommt das leider nicht so richtig rüber). Das ist natürlich ein Nogo bei einem Rasenmäher – schließlich ist das seine einzige Aufgabe und die sollte er dann doch bitteschön auch vernünftig beherrschen.

Ich machte daher kurzen Prozess: Ich reinige den Mäher wieder (da ich meinen Testversuch nicht abwarten konnte, war das Rasen noch etwas feucht, was die Reinigung doch etwas erschwerte ;)), baute ihn wieder auseinander und verfrachtete ihn zurück in den Karton. Die Rückgabe bei Lidl verlief völlig problemlos. Ich wurde kurz nach dem Grund gefragt (die Antwort „Mäht nicht vernünftig“ genügte) und erhielt anstandslos das Geld zurück. Wer sein Glück also trotz dieses Erfahrungsberichts versuchen will, kann dies vollkommen risikolos tun. 😉

Zu Hause wieder angekommen bestellte ich dann direkt einen anderen Mäher, nämlich den „Gardena 380“ (die Zahl gibt dabei die Schnittbreite in Milimetern an). Das etwas schmalere Modell „Gardena 300“ durfte ich schon einmal ausprobieren und war davon sehr angetan, daher musste ich mich auch nicht lange informieren. Zwar kostet das Gardena-Modell mehr als doppelt so viel wie das Lidl-Ding, dafür hat man hier aber auch einen Mäher, der vernünftig mäht. Das spart Zeit und nerven – und sorgt für einen schöneren Rasen. 😉

Meinen Erfahrungsbericht dazu werde ich dann ebenfalls demnächst hier im Blog veröffentlichen. Nur so viel schon vorweg: Mit dem Mäher bin ich wie gesagt sehr zufrieden. Insbesondere im Vergleich zum Lidl-Mäher. Übrigens hat auch ein weiterer Nachbar die gleichen Erfahrungen mit dem Lidl-Mäher gemacht wie ich. Es ist also kein Einzelfall gewesen bei mir. Oder aber wir hatten beide ein „Montagsmodell“. 😉

PS: Produkte bei Discountern stammen ja oft von namhaften Herstellern. Auch in diesem Fall steht hinter dem Produkt von Lidl ein mehr oder weniger bekannter Hersteller: Grizzly. Das entsprechende Modell des Herstellers hat Lidl sogar ebenfalls in seinem Onlineshop (allerdings derzeit ausverkauft). Einziger Unterschied: Andere Farbe und zusätzlich noch ein Auffangsack. Gehört habe ich von dem Hersteller noch nie etwas und auch Erfahrungsberichte im Netz sind dazu Mangelware.

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3 Antworten zu Nicht empfehlenswert: Handrasenmäher FHM 38 A1 von Lidl

  1. Pingback: Gardena-Handrasenmäher besteht (unfreiwilligen) Schärfe-Test › Passivhaus-Bautagebuch

  2. Suzanne sagt:

    Sehr kurzweilig geschriebene Rezension, und hilfreich dazu. Ich werde jetzt den Gardena Mäher besorgen.

  3. ULRICH Heuer sagt:

    Hallo,
    wenn man an das Innere des Gerätes gehen will, wird zunächst die Kunststoff-Radkappe entfernt. Was sieht man dann.
    Auf der Haupt-Laufachse ist als Endteil eine Unterlegscheibe mit zwei Ösen eingebaut, die man mit normalem Werkzeug nicht aufhebeln kann. Man kommt also an das Innere des Gerätes nicht ran.
    Von daher eine Katastrophe. wenn ich dieses Gerät vergleiche mit dem alten Brill meinuer Mutter aus den Jahren 1971 – 1975, muss ich sagen. im technischen Aufbau waren die Ingenieure der Damalszeit Längen den heutigen Ingenieuren voraus.
    Ich halte das Gerät für eine Zumutung. Nie wieder! Ein Gerät, das nach zweimaliger Nutzung bei der Kraftübertragung von dem rechten Rad auf die Hauptspindel nicht mehr greift!!!!

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