Bemusterung beim Fliesenleger

Da wir in der abgelaufenen Woche endlich mal wieder ein paar Tage gemeinsam Urlaub hatten, nutzten wir die Zeit natürlich in Sachen Planungen für unser Bauvorhaben. Unter anderem statteten wir dem zuständigen Fliesenleger in Hildesheim einen Besuch ab, um uns ein paar Fliesen anzusehen.

Zunächst ließen wir uns den Standard präsentieren, der bereits im Kaufpreis inbegriffen ist (für Fotos siehe Ende dieses Bautagebuch-Eintrages). Der Standard sah überraschend „okay“ aus. Vor allem die Wandfliesen, bei denen wir sowieso nur Weiß haben wollten, sind mehr als ausreichend. Da haben wir keine Experimente vor und bei einer weißen Wandfliese (die ja nicht solchen Beanspruchungen ausgesetzt ist, wie eine Bodenfliese) kann man qualitativ auch nicht so viel falsch machen, denke ich. Daher wird es da auch die matt-weiße Standardvariante (die ganz leicht ins cremige geht) hinauslaufen. Ebenfalls angeboten wurden glänzen-weiße sowie marmorierte Fliesen.

Um es etwas „moderner“ aussehen zu lassen, werden wir vermutlich dem Rat der Verkäuferin folgen und die Fliesen an der Wand quer statt hochkant verlegen lassen. Generell hat es uns für uns aber größte Priorität auch die Fliesung möglichst zeitlos zu gestalten, damit man es nicht schon in ein paar Jahren über hat.

Die Bordüren, die im Standard inbegriffen sind wussten uns sogar sehr zu gefallen. Wir haben uns für eine Mosaik-Variante entschieden. Somit werden wir auch hier keinen Aufpreis zahlen müssen.

Auch die Standard-Bodenfliesen waren durchaus akzeptabel. Wir hätten uns mit zwei der vier gebotenen Varianten recht gut arrangieren können. Da wir aber nur recht wenige Quadratmeter Fliesen lassen (ca. 30), wäre ein gewisser Aufpreis vertretbar und ist auch im Vorfeld in unser Budget einkalkuliert (allerdings mussten wir andererseits beispielsweise bereits für den Elektriker recht deutlich mehr zahlen als wir gedacht hätten). Inbegriffen im Standard sind Fliesenpreise bis 12,50 Euro.  Daher beschäftigten wir uns auch mit möglichen Alternativen.

(Erstaunlicherweise waren die Standardfliesen übrigens komplett durchgefärbt – das heißt, wenn man sich Macken reinhaut, fällt dies nicht so stark auf. Qualitativ musste man hier also überhaupt keine Abstriche machen.)

Natürlich sahen wir uns vorzugsweise nur die relativ günstigen Fliesen an. Wobei da aber bis 12,50 Euro (bis auf den Standard halt) nicht wirklich etwas zu finden war – für Fliesen kann man Unsummen bezahlen. Unsere Wahl wurde außerdem dadurch eingeschränkt, dass wir uns für das Erdgeschoss bereits vorab auf dunkle Fliesen festgelegt haben. Und so eine „eingeschränkte“ Auswahl ist auch ganz gut, denn bei einer zu großen Auswahl hat man dann sprichwörtlich die „Qual der Wahl“. Und wirklich leicht fällt eine Entscheidung einfach nicht, wenn sich Fliesen nur in Nuancen unterscheiden und man sie in Einzelstücken im Laden sieht. Das ist sowieso nochmal was anderes, als wenn man sie dann fertig verlegt flächig im eigenen Heim sieht.

Ziemlich schnell fanden wir dann aber Fliesen, die ziemlich genau dem entsprachen, was wir uns vorstellten. Farbe anthrazit. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass es so „einfach“ werden würde. Ab diesem Zeitpunkt beendeten wir dann auch unsere Suche, um uns nicht komplett wahnsinnig zu machen. Der Preis ist mit knapp 25 Euro pro Quadratmeter zwar recht hoch, angesichts der wenigen Quadratmeter bei uns sollte das aber einen humanen Aufpreis nach sich ziehen.

Wir bekommen nun in den nächsten Tagen dann ein konkretes Angebot mit dem genauen Aufpreisen. Alternativ lassen wir uns auch ausrechnen, was eine Verlegung im Format 30*60cm kosten würde, das ja heutzutage fast schon normal ist (der Trend geht sogar zu noch größeren Formaten) und mir ziemlich gut gefällt. Eine erste Prognose direkt vor Ort ließ uns aber kräftig schlucken. Denn nicht nur die Fliesen sind in dem Format rund 5 Euro pro Quadratmeter teurer, sondern vor allem die Arbeitsleistung ist teurer. Denn es erfordert zusätzliche Vorarbeiten, was die Ebenheit des Bodens betrifft. Außerdem hat man mehr Verschnitt. Ich gehe davon aus, dass es uns den Aufpreis nicht wert sein wird, aber warten wir mal ab, was dann konkret im Angebot stehen wird…

Das gleiche gilt übrigens auch für unser Bad im 1. Obergeschoss. Da haben wir uns das gleichen Fliesenmodell ausgesucht, nur in einer anderen Farbe; nämlich in Beige. Bei allen Bodenfliesen wollen wir eine rutschhemmende Variante nehmen, was ja vor allem im Badezimmer ganz nützlich sein könnte – erfreulicherweise kostet dies keinen Aufpreis. 🙂 Alle Fliesen, um die es hier geht, sind übrigens matt. Hochglänzend wollen wir nicht.

Kleiner Nachteil ist gegenüber dem Standard neben dem Preis noch die Tatsache, dass die ausgewählten Fliesen nicht durchgefärbt sind. Wir gehen aber ohnehin recht pfleglich mit unseren Dingen um sodass ich mit keinen großen Macken rechne. Und zudem fallen diese auch bei nicht durchgefärbte Fliesen wohl nicht allzu gravierend aus, da das Grundmaterial ja auch ungefähr in der Farbe der Oberfläche ist. Zudem werden wir uns für besondere Notfälle noch ein paar Ersatzfliesen auf Reserve legen, um diese bei Bedarf austauschen zu können.

Als Fugenfarbe läuft es bei den Wandfliesen auf silbergrau hinaus. Weiß zu weißen Fliesen scheint zwar nahe liegend, davon wurde uns aber abgeraten, weil weiß schnell unansehnlich aussehen kann, da die Fugen recht schmutzempfindlich sind. Für die anthraziten Bodenfliese haben wir eine Fugenfarbe gewählt, die ziemlich genau der Fliesenfarbe entspricht. Das ist bei dunklen Farben unproblematisch.

Bei den beigen Fiesen fürs Bad lassen wir uns Fugen in „bahamabeige“ anbieten. Dabei wird es aber vermutlich nicht bleiben. Denn als ich einen befreundeten Fliesenleger nach seiner Meinung zu unsere Wahl fragte, riet er von dieser Fugenfarbe für Bodenfliesen ab.  Denn farbige Fugenmörtel neigen laut ihm dazu in Verbindung mit Feinsteinzeug etwas zu verfärben. Das muss nicht passieren, kann aber. Außerdem kommt dazu, das eine recht helle Verfugung einer Bodenfliese auf Jahre recht unansehnlich werden kann. Denn der Fugenmörtel ist unter der Mikroskop betrachtet porig. In diese Poren setzt sich mit der Zeit Schmutz, der leider etwas dunkler ist, als die ursprüngliche Fugenfarbe und das sieht dann bei hellen Fugen möglicherweise unschön aus. Stattdessen rät er uns bei der Fugenfarbe für den Boden zu einem Grau. Dem werden wir vermutlich folgen. Alles andere, was wir uns ausgesucht haben, fand seine Zustimmung.

Erstmal warten wir nun aber ganz gespannt das Angebot ab, das uns in den nächsten Tagen per Post erreichen sollte.

PS: Der Fliesenleger ist bei uns auch für die Innen-Fensterbänke zuständig. Ich weiß nicht, ob das üblich ist; ich fand es irgendwie „komisch“. Im Standard kann man da zwischen drei Varianten wählen, wovon wir eine auch wirklich „okay“ fanden. Allerdings lassen wir uns hier dennoch auch noch zwei weitere Varianten anbieten und schauen dann mal, was das kosten würde. Da wir nicht besonders viele Innenfensterbänke haben, sollte der Aufpreis eigentlich moderat ausfallen.

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