Undichtes Abflussrohr am Waschbecken selbst beheben

Nachdem wir hier nun rund zehn Jahre wohnen, fällt natürlich auch die eine oder andere Reparatur an (zum Glück bislang sehr wenig). Unerwartet früh kam für mich aber, dass das Abflussrohr am Waschbecken im Badezimmer tropfte und ich etwas unterstellen musste.

Damit hätte ich nach so kurzer Zeit noch nicht gerechnet. Im Gespräch mit einem Arbeitskollegen kam ich aber auf die vermutliche Ursache: Durch Haare war der Ablauf immer mal wieder verstopft. Beseitigt habe ich das Problem dann immer durch Rohrreiniger (sowohl Granulat als auch flüssigen Reiniger). Der ist aber nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch für das Rohr.

Kann ich das selber reparieren?

Aber das ist für den Moment auch erstmal egal, denn erstmal stand im Fokus, die undichte Stelle zu beseitigen. Ich wollte ganz „bauernschlau“ vorübergehend Abhilfe schaffen, indem ich das Rohr drehe, sodass die undichte Stelle quasi nach oben „zeigt“, sodass es erstmal nicht mehr tropft. Dabei merkte ich, dass das Rohr schon bei leichtem Druck nachgab – es war geradezu weich geworden. Daher ließ ich davon ab, um keinen größeren Schaden anzurichten.

Meinen Gedanken an einen Klempner verwarf ich schnell wieder, denn das dürfte allein durch Anfahrt und Arbeitszeit nicht günstig sein, obwohl die Reparatur vermutlich mit sehr geringem Materialeinsatz zu schaffen ist. So kompliziert sieht es auch nicht als als dass man es nicht selbst schaffen könnte. Und viel Werkzeug sollte auch nicht erforderlich sein (ich benötigte am Ende nur zwei Dinge: Metallsäge und Metallfeile).

Und so war es auch. Ich musste nicht einmal einen kompletten neuen Siphon (in diesem Fall kein klassischer mit dem bekannten „Bogen“, sondern ein so genannter Flaschensiphon) kaufen, sondern es war ja nur das Rohr, das in die Wand führt defekt. (Wobei auch ein kompletter neuer Flaschensiphon nicht wirklich teuer ist). Ich maß die Länge des Rohrs aus und ging in den Baumarkt, um so ein Rohr zu kaufen.

Welches Rohr ist geeignet?

Im Baumarkt, fand ich zunächst kein solches Rohr, sondern nur eines mit einem abgesetzten Rand, das vom Waschbecken senkrecht nach unten führt. Ich brauchte aber eines für Waagerecht in die Wand. Bei Hornbach wurde mir aber schnell geholfen: Es ist sehr wohl so ein Rohr mit „Rand“ geeignet, denn ich muss es ja ohnehin mit einer Metallsäge auf das passende Maß kürzen müssen – das mache ich dann eben an der Seite mit dem Rand, der dann somit weg ist (siehe Foto rechts).

Ein solches Rohr nennt sich übrigens „Tauchrohr“ und das gibt es auch günstig bei Amazon. Beachtet beim Kauf auf jeden Fall auf die richtigen Maße. Der Durchmesser ist ein Standardmaß, das für die meisten passen sollte, aber die Länge kann variieren. Bestellt im Zweifel lieber zu lang. Denn Absägen muss man ja eh und zum anderen ist zu beachten, dass das Rohr ja auch ein Stück weit in die Wand und in die Verbindungsstelle vom Waschbecken führt. Das hatte ich selbst vergessen zu berücksichtigen, aber die Länge reichte zum Glück trotzdem.

Austausch geht leicht von der Hand

Der Austausch war zu Hause dann relativ einfach, obwohl ich handwerklich wirklich nicht besonders erfahren bin. Es ließ sich alles mit der Hand auseinanderschrauben und auch wieder zusammen. Falls das neue Rohr nicht gut in die Dichtung in der Wand „flutscht“, kann man es auch etwas einfetten.

Wichtig: Merkt euch unbedingt, wie alles zusammengesetzt ist und insbesondere welche Dichtung wie herum an welche Stelle gehört – im Zweifelsfall macht beim Auseinanderbauen einfach Fotos davon.

Wenn einmal alles auseinandergebaut ist, ist das auch die Gelegenheit, einmal alles ordentlich (so gut es geht) zu reinigen. Künftig werde ich bei Verstopfungen auch nicht mehr einen Rohrreiniger verwenden, sondern den Siphon auseinanderbauen und manuell reinigen – jetzt, wo ich weiß, wie das geht, hat es seinen Schrecken verloren. Dann hält das neue Rohr vermutlich auch deutlich länger als zehn Jahre… 😉

Das ganze war zwar etwas unappetitlich (in zehn Jahren lagert sich doch so einiges ab), aber weit weniger als ich das befürchtet hätte.

Noch ein wichtiger Punkt: Nachdem ihr das Rohr mit der Metallsäge gekürzt habt, solltet ihr die Schnittstelle mit einer Metallfeile schön glatt machen. Sonst bleiben da in der Zukunft sicherlich leichter wieder irgendwelche Haare hängen… 😉

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