Zwar wurden wir in den letzten Tagen bestens von unseren Informanten vor Ort auf dem Laufenden gehalten und auch mit Fotos versorgt, aber dennoch wollten wir uns es nicht nehmen lassen, die Baustelle unseres Passivhauses auch mal wieder höchstselbst zu besuchen.
Leider bot sich uns am Freitagmittag ein eher trauriges Bild: An unserer zweiten Häuserzeile herrschte bei (wie vorhergesagt) strömendem Regen Stillstand. Aufgrund des Wetters war leider nicht an Bodendämmungverlegung und Betongießen zu denken.
Nur an der ersten Häuserzeile herrschte etwas Betriebsamkeit: Dort wurde das Gerüst abgebaut. An der zweiten Häuserzeile zeigte sich indes ein ziemlich differentes Bild: Beim rechten Teil wurde auf die Passivhaus-Dämmschicht schon eine ordentliche Ladung Beton gegossen (laut den mir vorliegenden Bauunterlagen müsste sie 25cm dick sein). Er ist sogar schon so weit ausgehärtet, dass die Verschalung abgenommen werden konnte und man sich das ganze gut im Querschnitt ansehen kann.
Lektion 1: Rosa Platten heißen Styrodur
Dank eines Blogkommentars von Dominik weiß ich nun übrigens, dass es sich bei der rosafarbenen Perimeter-Dämmschicht um Styrodur handelt (danke für die Info! :)). Bei uns handelt es sich genauer gesagt um das „Modell“ JACKODUR KF 300 Standard SF.
Irgendwie sieht das aber jedenfalls komisch aus, wenn man sich vor Augen hält, dass auf so etwas styroporartigem ein Haus stehen soll. So hätte man sich das als Laie irgendwie nicht vorgestellt. Aber das hat schon seine Richtigkeit.
Der mittlere Teil der zweiten Zeile ist schon oder noch verschalt. Da es aufgrund des Regens sehr pampig war, habe ich es nicht näher in Augenschein genommen. Ich schätze aber, dass auch hier schon die dicke Betonschicht gegossen wurde, kann dies aber nicht mit Gewissheit sagen.
Nichts passiert unter unserem Endhaus
Zur linken Seite der Zeile kann ich aber leider mit Gewissheit sagen, dass hier noch nichts weiter passiert ist. Hier liegt weiterhin nur die hauchzarte Betonschicht, die quasi als Versiegelung des Bodens als Schutz vor von unten eindringender Feuchtigkeit und als „Fundament“ für die Perimeterdämmung dient. Wie ich von Dominik lernte, nennt man sie auch „Sauberkeitsschicht„. Perfekt – unter anderem genau so einen Lerneffekt habe ich mir von diesem Bautagebuch erhofft! 🙂
Wir hoffen inständig, dass der Sommer sich in der kommenden Woche wieder von seiner besseren Seite zeigt, sodass es auf der Baustelle zügig weitergehen kann. Sonst dauert das mit dem Richtfest noch ein wenig…
Auf Deinen Fotros ist es zwar nicht eindeutig zu sehen, allerdings scheint es so zu sein, dass Dein Erdungsband (verzinkter Flachstahl) nur in die Bodenplatte eingearbeitet wurde. Das ist grundsätzlich in Ordnung, wenn die Bodenplatte einen Potentialausgleich mit dem Erdreich herstellen kann. Durch die Perimeterdämmung ist das allerdings nicht möglich und wäre somit auch nicht DIN-konform (es entspräche auch nicht den allgemein anerkannten Regeln der Technik). Sprich mal Deinen Bauleiter darauf an oder frage deinen Bauberater. Hier gibt es noch Infos dazu: http://www.elektro-plus.com/pdf/fundamenterder.pdf
Falls Du noch Fragen hast, dann schreib mir einfach. Alles Gute
Vielen lieben Dank für Deinen Hinweis! Ich habe davon ehrlich gesagt keine Ahnung, daher werde ich mal den Bauleiter mit Deiner Anmerkung konfrontieren. Mal sehen, was er dazu zu sagen weiß…
Ich habe nun die Antwort vom Bauträger erhalten, der nochmal den Rohbauer mit der Problematik konfrontiert hat. Demnach ist wohl alles in Ordnung:
„Der Fundamenterder ist hier durch die Sohlendämmung geführt verlegt worden.“
Also ganz ehrlich: Darauf deuten die Bilder nicht hin. Vielleicht liegt das verzinkte Flachstahlband unter der Dämmung auf der Sauberkeitsschicht, aber auch dafür gibt es keinen Anhaltspunkt im Artikel „Heute erstmals Bewehrungsstahl verlegt“. Auf dem dritten und vierten Bild dieses Artikels ist die Erdungsfahne zu sehen, die kann aber nicht durch die Sauberkeitsschicht geführt worden sein. Zudem, und das ist entscheidend, darf das verzinkte Stahlband nur mit ausreichender Betonüberdeckung
als Erdung genutzt werden. Ansonsten sind nicht korrodierende Matrerialien (Edelstahl, o.ä.) zu benutzen.
Falls Du noch keinen eigenen Sachverstand eingekauft hast, dann besorge Dir schleunigst einen Baubetreuer (Architekt, Bauingenier), der Deine Interessen wahrnehmen kann, sonnst werden die das weiter ausnutzen. Du bekommst schnelle Hilfe auf den Seiten des Bauexpertenforums (www.bauexpertenforum.de) oder den beiden Verbänden http://www.vpb.de/ (Verband der privaten Bauherren) oder http://www.bsb-ev.de/ (Bauherrenschutzbund). Oder schreibe an meine E-Mailadresse. Die Kommentare hier verfolge ich nicht so regelmäßig.
Vielen lieben Dank für Deine guten Hinweise! Ein Bausachverständiger ist bereits ausgeguckt, ich bin gespannt, was er dazu sagt. Das Bauexpertenforum werde ich ebenfalls mal konsultieren.