Angebote von Fliesenleger und Sanitär-Firma werfen Fragen auf

Inzwischen haben wir nun endlich die Angebote vom Fliesenleger und der zuständigen Sanitär-Firma erhalten. Vor allem letztere bekleckerte sich bei der Bearbeitungszeit nicht gerade mit Ruhm, denn es dauerte mehr als drei Wochen nach unserer Bemusterung, bis wir das Angebot erhielten. Der Fliesenleger war mit zwei Wochen etwas schneller.

Beim Fliesenleger ist das auch nicht so wild, da die Zeit nicht so sehr drängt. Bei den sanitären Installationen teilweise aber schon, da beispielsweise die Dusche (wo wir durch die geringere Einstiegshöhe auch einen Aufpreis zahlen müssen) ja vor dem Gießen des Estrich eingesetzt werden muss. Daher wurden wir zwischenzeitlich auch schon dazu aufgefordert, das vorliegende Angebote (mit der Standardausstattung) zu unterschreiben. Etwas „supoptimal“, um was mal vorsichtig auszudrücken.

Fliesenleger verlangt saftige Aufpreise
Zunächst aber zum Aufpreis-Angebot vom Fliesenleger: Hier hatten wir uns ja zwei Alternativen rechnen lassen: Ein Mal mit den Wunschfliesen im Format 30*30 und einmal im Format 60*30cm. Dass letzteres einen unerwartet hohen Aufpreis bedeuten würde, war uns vorher klar. Grund dafür ist unter anderem, dass es mehr Verschnitt gibt und der Boden bei großformatigen Fliesen vorher zusätzlich nivelliert werden muss.

Aber als wir das Angebot dann in den Händen hielten, mussten wir doch etwas schlucken. Bereinigt um den Aufpreis für die Fliesen beträgt der Aufpreis für die 60*30-Verlegung gegenüber der 30*30-Verlegung mit den standardmäßig vorgesehenen Fliesen mal eben satte 40 Euro. Pro Quadratmeter und netto wohlgemerkt. Mit Steuer landet man dann also fast bei 50 Euro Euro Aufpreis pro Quadratmeter. Und hinzu käme noch der Aufpreis für die Fliesen.

Doch auch auf die gewünschten Fliesen im Format 30*30 würde beim Lohnanteil einen Aufpreis nach sich ziehen. Und zwar 4,38 Euro brutto. Das wird mir der Fliesenleger auf jeden Fall noch einmal erklären müssen. Denn wieso soll die Verlegung bei diesen Fliesen im Format 30*30cm aufwändiger sein als bei den entsprechenden Fliesen der Standardausstattung? Und da wäre die Verlegung ja schließlich bereits inklusive gewesen.

Die anderen Preise des Fliesenlegers halten sich im Rahmen, sind aber auch recht hoch angesetzt. Wie ein befreundeter Fliesenleger meinte „zu hoch“, aber nach meinem Empfinden wie gesagt noch im Rahmen. Auch bemängelte unser Fliesenleger, dass für die „farbige“ Fuge ein Aufpreis verlangt wird – zumindest bei den Fugen in Grautönen.

Man hat aber halt keine wirkliche Wahl, da man an diesen Fliesenleger gebunden ist, da er ja für die Standardausstattung zuständig ist und somit auch Ansprechpartner für die Sonderwünsche ist. Dadurch werden dabei dann natürlich die natürlichen Prinzipien des freien Marktes weitestgehend ausgeschaltet, da er uns gegenüber praktisch ein Monopol hat…

Mal sehen, welche Konsequenzen wir daraus ziehen. Die Fliesen wollen wir auf jeden Fall haben. Es stellt sich nur die Frage, in welchem Format. Favorit ist eigentlich 60*30cm – aber auch für diesen Preis?

Sanitär-Angebot ist attraktiver – mit einer Ausnahme
Das Angebot der Sanitär-Firma finden wir da schon deutlich fairer und preislich attraktiver. Vor allem, was die Keramik-Geschichten (also Waschbecken und WC) betrifft sind die Aufpreise wirklich human. Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass ja auch hier diese Quasi-Monopolstellung vorherrscht wie beim Fliesenleger.

Und auch die Aufpreise für die Armaturen halten sich im Rahmen, wenngleich diese bereits wesentlich „saftiger“ sind. Der Aufpreis für den zusätzlichen Außenwasserhahn vor dem Haus ist nach meinem Empfinden ebenfalls fair.

Nur eine Position schlägt dem Fass den Boden aus und macht im Endeffekt auch ein Drittel der Aufpreise aus. Und nun haltet euch fest, um welche Position es sich handelt: Den Klodeckel!!! Davon brauchen wir ja bekanntermaßen zwei Stück: Einen für das Gäste-WC und einen für das normale Badezimmer. Und was soll nun einer dieser Klodeckel kosten, der zu unserem WC-Becken passt? 205,40 Euro. Netto! Macht brutto 244,43 Euro. Und dabei ist dann der Standard-Klodeckel (angeblich) schon verrechnet. Somit machen beide Klodeckel zusammen einen Aufpreis von fast 500 Euro aus. UN-FASS-BAR.

Gut, das wäre ein Deckel mit einer Absenkautomatik und einer antibakteriellen Beschichtung. Außerdem wäre er leicht abnehmbar, was die Reinigung erleichtern würde. Aber dennoch: Mit so einem Aufpreis hätten wir bei dieser Position nicht ansatzweise gerechnet.

Ich habe mal spontan noch genau diesem WC-Deckel von der Firma „LAUFEN“ gegoogelt und einen Preisvergleich gemacht. Ohne weiter in die Tiefe zu gehen habe ich dabei schon ein Angebot eines seriösen Anbieters für rund 115 Euro gefunden. Inklusive Mehrwertsteuer und inklusive Versand. Das ist zwar auch mehr als ich im Vorfeld gedacht hätte, aber mal eben weniger als die Hälfte als die Sanitärfirma von uns als Auf(!)-Preis haben will. Klar ist es unfair, das mit Internetpreisen zu vergleichen. Will ich ja eigentlich auch gar nicht, aber diese Diskrepanz ist einfach viel zu groß!

Wir werden uns nun auch noch einmal den gleichen WC-Sitz ohne diese Spirenzchen wie Absenkautomatik etc anbieten lassen. Mal sehen, welcher Preis dafür dann aufgerufen wird. Laut erster Internet-Recherche liegt der Preis dafür bei knapp 50 Euro inklusive Versand. Alternativ lasse ich mir auch gleich noch anbieten, den WC-Sitz gegen Gutschrift gleich ganz rauszulassen. Dann besorge ich mir den selber. Denn ich traue mir das durchaus noch selber zu, einen WC-Sitz anzubringen… 😉

Ansonsten ist das Sanitär-Angebot aber in Ordnung, sodass hier nur der WC-Deckel für uns Diskussionsbedarf mit sich bringt. Mal sehen, wie es da weitergeht.

Ich bin jedenfalls froh, dass wir bei den Malerarbeiten, den Bodenbelägen (außer Fliesen) und den Innentüren selber Firmen beauftragen, sodass hier dann auch wieder die Mechanismen der freien Marktwirtschaft greifen. Das bedeutet zwar etwas mehr Aufwand, ich gehe aber fest davon aus, dass wir dabei günstiger rauskommen, als wenn wir die Firmen über den Bauträger in Anspruch genommen hätten…

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Ärgerliches, Bauträger, Kurioses, Probleme, Rechnungen, Sanitär, Standard, Wände & Boden veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu Angebote von Fliesenleger und Sanitär-Firma werfen Fragen auf

  1. Richard sagt:

    Hi, das ist wirklich ein interessanter Blog!
    Die Aufpreise von dem Fliesenleger und der Sanitär-Firma sind aj wirklich hart. Der Peis für den Klodeckel ist ja geradzu lächerlich, das kann doch nur ein schlechter Scherz sein.
    Wieso die Verlegung von Fliesen in einem anderen Format an sich mehr kostet als die Verlegung von Standardfliesen erschließt sich mir auch nicht. Hat sich er Fliesenleger dazu nochmal geäußert? Das würde mich wirklich interessieren. Vielen Dank!

  2. Lisa sagt:

    Ich finde es wirklich klasse, dass Sie sich all diese Mühe machen und die Informationen aufbereitet für uns präsentieren. Weiter so!

  3. Julia sagt:

    Ich finde es wirklich klasse, dass Sie sich all diese Mühe machen und die Informationen aufbereitet für uns präsentieren. Weiter so!

  4. Wolfgang sagt:

    Ich bin Selbständiger Fliesenleger mit über 20 Jähriger Erfahrung.
    Natürlich sind Großformatige Fliesen aufwendiger zu verlegen als kleinere.
    – Mehr Verschnitt ,höheres Gewicht, Verzogene Oberfläche ,meistens Feinsteinzeug, gleich höherer Aufwand für Löcher.usw.

    Aber!! Ich bin froh wenn ich bei einen Angebot für Verlegung von Fliesen 30×60 cm
    mit einen Angebotenen Verlege Preis von 33,-Euro inkl. Kleber und inkl.Fugenmaterial und Mehrwertsteuer den Zuschlag erhalte.( es sind ca.22,- Euro netto ohne Material) selbst das wollen die meisten nicht bezahlen . Die meisten Leute denken halt,- große Fliesen gleich schneller fertig, und dicke Kohle einstreichen. Dem ist aber nicht so, mit kleineren Fliesen gleich mehr Fugen, kann man viel besser Unebenheiten vom Vorgewerk kaschieren.(bescheißen).Bei größeren 60×30 oder größer hat man als Verleger ziemlich schlechte Karten bei unebenen Untergründen und das ist nicht selten .. wird eben auch kaschiert… sieht nach dem glätten TIP-TOP aus. Da muss man manchmal ganz schön die A-Backen zusammenkneifen um dem Kunden genau das was er vom Fliesen Verkäufer im Hochglanz Prospekt präsentiert bekommt gerecht zu werden. Nur, wie schon erlebt Fliesen 40x80cm für 110,- den qm kaufen und für den Verleger 10,- Euro /qm für das verlegen bezahlen wollen das geht einfach nicht.
    Deshalb wundere ich mich immer wieder das in verschiedenen Foren solche hohen Preise die Runde machen ……

    Ich mache niemanden einen Vorwurf, ich verstehe von vielen anderen Sachen auch nichts ,muss auch erst hinterfragen.:-) aber ich freue mich manchmal wenn wen ein hilfsbereiter Bauherr mir nur mal hilft 50 oder 100 Pakete Fliesen zu vertragen -1 Paket = 3 Stück Größe 60×60 und nach den 5 Paket eine Verschnaufpause braucht wegen dem hohen Gewicht. Und wenn er mir beim verlegen der großen Platten sei es Boden oder Wand über die Schulter schaut und den Kommentar abgibt : für diese Schinderei verlange ich viel zu wenig Geld :-)))) Daumen hoch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert