Vorheizregister hat ordentlich Strom verbraucht

An unserer Pluggit-Lüftungsanlage (Avent P) ist ja auch ein Vorheizregister (Modell APHR300) verbaut. Dieses soll (wenn ich das richtig verstehe) verhindern, dass im Wärmetauscher kondensierende Feuchte aus der Abluft gefriert. Denn sonst könnte im Extremfall keine Abluft mehr entweichen und der Wärmetauscher zerstört werden. Sobald die Temperatur der Fortluft durch den Wärmetauscher unter 2 Grad fallen würde, wird das Vorheizregister aktiv.

Seit wir hier wohnen haben wir zuvor erst zwei Winter erlebt. Und diese waren extrem mild, sodass das Vorheizregister nur sehr selten in Aktion trat. Daher hat es sich bislang in Bezug auf den Stromverbrauch auch kaum bemerkbar gemacht.

Auch diesen Winter war es zunächst extrem mild und das Vorheizregister hatte nichts zu tun. Im Laufe des Januars kam es nun aber für einige Zeit anders und es wurde merkbar kälter und gab auch Dauerfrost. Somit war ich sehr gespannt, wie sich dies auf unseren Stromverbrauch auswirken würde.

Bei meinem monatlichen Ablesen des Stromverbrauchs war ich dann heute wirklich „schockiert“: Das Vorheizregister hat uns im Januar ungefähr einen Mehrverbrauch von 100 kWh beschert (verglichen mit unseren „normalen“ Monatsverbräuchen zu dieser Jahreszeit). Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Denn nach meiner Erinnerung herrschten zirka zwischen einem Drittel und der Hälfte der Zeit im Monat Bedingungen, wo es aktiv werden musste (das kann man zum Beispiel hier nachvollziehen). Ich will gar nicht wissen, was los ist, wenn wir mal einen richtig strengen Winter mit Frost über mehrere Monate hinweg haben…

Für die nächste Kälteperiode mit Frost habe ich mir schon vorgenommen, die Lüftungsanlage nur in Stufe 1F zu betreiben. In dieser läuft die Anlage nur in zirka 2/3 der Zeit und macht in 1/3 der Zeit „Pause“. Oder aber ich schalte sie zeitweise vielleicht sogar ganz aus (zum Beispiel über Nacht). Rund 100 kWh Stromverbrauch für die paar kalten Tage finde ich jedenfalls zu viel. Und meistens war das ja sogar nur leichter Frost…

 

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11 Antworten zu Vorheizregister hat ordentlich Strom verbraucht

  1. Felix sagt:

    Hallo Nils,

    ich lese deinen gut gemachten Blog schon seit Beginn.
    Wahrscheinlich ist es einfach nur sinnvoll, aus wirtschaftlichen Gründen die Lüftungsanlage bei extremer Kälte abzuschalten.
    Dann geht halt mal mehr Wärme über das tägliche Stoßlüften verloren, aber im Vergleich zum Stromverbrauch des Vorheizregisters ist das ja nicht der jeder Wert.

    Außerdem ist doch sowieso bei sehr tiefen Temperaturen die Luftfeuchtigkeit sehr niedrig und man möchte diese im Haus nicht weiter, der Gesundheit zur Liebe, reduzieren.

    Felix

  2. Bomsch sagt:

    Meines erachtens ist das Heizgerät doch nur sinnvoll, wenn das Haus lediglich über Luft beheizt wird!?
    „Würde es einfrieren“, dann würde sich doch die Anlage ausschalten.

    Ganz ausschalten sollte man die Anlage ja nicht, eher schlecht fürs Gerät. Damit wirst du nichts sparen. Schau doch einfach mal die Optionen durch, vielleicht kannst du das Heizgerät ersteinmal ausschalten oder später einschalten lassen. Schau mal hier ( http://www.bomschtown.com/lueftungsanlage-pluggit-ap310-erfahrungen/#Lueftungsgeraet_einstellen ) habe ich verschiedene Optionen des Einstellens beschrieben.

  3. Nils sagt:

    Danke für den Hinweis, aber Du hast auch ein ganz anderes Modell. Ich habe bei weitem nicht so viele Einflussmöglichkeiten. Wieso meinst Du, dass der Einsatz der Vorheizregisters nur beim Beheizen über die Luft sinnvoll ist? Wie gesagt ist das ja vor allem ein Frostschutz für den Wärmetauscher.

    @Felix: Danke für das nette Lob. Das mit dem Ausgeschaltet lassen habe ich mir auch schon überlegt. Zumindest über weite Strecken des Tages. Das mit der ohnehin geringen Luftfeuchtigkeit im Winter ist ein guter Aspekt, der die Entscheidung noch mehr in diese Richtung beeinflusst.

  4. Thomas sagt:

    Moin Nils,

    dass hört sich ja gar nicht so gut an. Bist du denn sonst zufrieden damit? Ich mag auch keine störenden Geräusche und Reinigung/ laufende Betriebskosten sind nicht gerade Vorteile. Gibt es denn eine alternative zur Anlage oder ist man heute zu solchen Anlagen gezwungen im Neubau? Im Netz findet man nicht so richtig den roten Faden. Wenn es nach mir geht, bekommt der Neubau es nicht. Ein Bekannter meinte, dass wenn man nach dem Verputzen ausreichend den Bau lüftet und dann Estrich und wiederum ausstreichend lüftet das es keine Probleme geben sollte. Normales lüften wiederum voraus gesetzt. Beim Kochen/ Baden lüften.. Man könnte zur Not ja jeden Raum mit dem Hygrometer überwachen oder? Ich suche verzweifelt nach einer Lösung ohne Anlage 😉

    Gruß

    Thomas

    • Matti sagt:

      Hallo Thomas,

      gezwungen ist man nicht so eine Lüftungsanlage einzubauen. Allerdings wird es bei manchen KFW Stufen schon vorrausgesetzt. Wir haben auch ohne Lüftungsanlage gebaut, weil wir von den Experten, die uns beraten haben, total unterschiedliche Meinungen gehört haben. Manche haben uns erzählt dass es nichts bessere gibt und manche haben uns total abgeraten. Also waren wir pragmatisch und haben es gealssen. Denn es kostet ja viel Geld und wenn es dann doch nicht so gut ist, ärgert man sich doppelt. Wir lüften jetzt ganz normal und haben in jedem Zimmer neben den Raumthermometern nochmal kleine Luftfeuchtigkeitsmesser an der Wand hängen. Da sieht man recht schnell wenn es dringen nötig ist zu lüften. Aber wenn man sich angewöhnt zweimal am Tag mit Durchzug zu lüften ist die Feuchtigkeit auch kein Problem in beheizten Räumen. Jedenfalls bei unserem Ziegelhaus.

      Schöne Grüße

      Matthias

    • Nils sagt:

      Hallo Thomas, also Geräuschtentwicklung ist leider schon da. Das fällt mir aber immer erst auf, wenn die Anlage mal aus ist und dieses „Grundrauschen“ auf einmal weg ist. Wirklich störend ist es also nicht.

      Ansonsten ist es sehr komfortabel. Normale Kochgerüche sind kein Problem und auch im Badezimmer kann man sich das Lüften sparen. Es beschlägt auch kein Spiegel bei uns. Das sind wirklich nette Vorteile.

      Insgesamt ist die Anlage ein bisschen Fluch und Segen. Ich würde aber sagen, dass die Vorteile überwiegen. Sonst würde ich die Anlage schließlich auch nicht laufen lassen.

      Die Anlage ist ja auch nicht primär dazu da, um die Baufeuchte in den Griff zu bekommen, sondern für die „Wohnfeuchte“. Da die Neubauten heute „dichter“ sind als früher, gibt es kaum noch „natürliche“ Luftzirkulation. Daher die Lüftungsanlage, um die Gefahr von Schimmel einzudämmen.

  5. Thomas sagt:

    Moin,

    vielen Dank für die Antworten:-) @Matti, habt ihr 2 oder 3 Fach Verglasung? Bekannte von mir wollen auch keine Be und Entlüftung einsetzen und setzen auch nur auf 2 Fach Verglasung. Bei 3 Fach soll bei diesem Wetter auch oft es beschlagen hab ich gehört.

    Gruß

    Thomas

  6. Nils sagt:

    Wieso sollte 3fach-Verglasung öfter beschlagen als 2fach-Verglasung?
    Zumindest wenn man vom Beschlagen von Innen ausgeht.

  7. Flue sagt:

    z.B. ein KWL-Gerät mit Rotor benötigt kein Zusatzheizregister, Zulufttemp. immer 3-5K unter Abluft, mit Feuchterückgewinn an Zuluft und einfrieren ausgeschlossen. Macht auch Luft-EWT und anderen Nonsens überflüssig.

    mfg

  8. Jörg sagt:

    Moin!
    Wie sieht es denn jetzt ein Jahr später aus? Heizt das Register wieder ordentlich, oder habt ihr letzten Winter abgeschaltet? Dieser Winter hat ja noch nicht wirklich angefangen…

    Grüße
    Jörg

    • Nils sagt:

      In diesem Winter hat es in der Tat noch nicht geheizt. Und auch im letzten Winter war unserer Stromverbrauch unauffällig. Viel kann da also nicht „verheizt“ worden sein. Allerdings haben wir die Lüftungsanlage die ganze Zeit auf Stufe 1F laufen, das heißt sie geht zeitweise immer wieder aus. Und bei ganz extremen Temperaturen (Hitze/Kälte) mache ich sie auch mal für ein paar Stundne ganz aus. Aber nie über einen ganzen Tag oder gar mehrere Tage hinweg.
      Bislang hat sich das Vorheizgregister also nicht wieder bemerkbar gemacht. Zum Glück. 🙂

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